Krkonoše
    
 
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Ergis ID-Nr.: 16

Jilemnice

Bild vergrössern: Jilemnice * Riesengebirge (Krkonose)
Detailkarte
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Hrabaèov, Javorek

Postleitzahl: 514 01
Einwohnerzahl: ca. 5900
Höhe: 464 m über dem Meer


www.mestojilemnice.cz

Dieser Stadt ist Mitglied in der Städtegemeinschaft:
Riesengebirge - Verband der Städte und Gemeinden

Die Stadt Jilemnice (Starkenbach) liegt in der Hügellandschaft im westlichen Riesengebirgsvorland und hat heute etwa 6 000 Einwohner. Seit Jahren wird die Stadt als günstiger Ausgangsprodukt ins westliche Riesengebirge aufgesucht, zu dessen wirtschaftlichem und kulturelem Zentrum wurde.

Historie:
Jilemnice wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts als wirtschaftliches Zentrum der ausgedehnten Herrschaft Štìpanice gegründet, die im Besitz der Herren von Waldstein (Wallenstein) war. Der regelmäßige Grundriss des Platzes und der anschließenden Straßen lässt erkennen, dass die Stadt wahrscheinlich auf der "Grünen Wiese" entstand. Die abgelegene Lage schützte die Stadt vor den Kriegsgefahren, aber auf den anderen Seite verursacht seine langsam Aufschwung. Dieser Aufschwung der Stadt wurde seit 1492 im wesentlichen beschränkt, wo die Stadt und auch die Herrschaft von den Herren von Wallenstein in zwei selbständige Teile geteilt wurde. Aus dem 15. Jahrhundert stammen die ersten Belege über den Bergbau in Jilemnice, in den folgenden Jahrhunderten wird die hiesige entwickelte Flachsverarbeitung erwähnt. Die Folgen des Dreißigjährigen Kriegs sind katastrophalen für Jilemnice. Im Jahre 1634 brannten die Schweden die Stadt nieder und verwüsteten ihre Umgebung. Die Stadt wurde so arm, dass an der Errichtung der bescheidenen hölzernen Schule beide Teile der Gemeinde in den Jahren 1633 und 1683 zusammenarbeiteten und auch ein Teil vom Gemeindevermögen verkauft werden musste. Der Handel schrumpfte das ganze 17. Jahrhundert hindurch, und die Versuche, die Erzförderung zu erneuern, blieben erfolglos. Eine entscheidende Wendung zum Besseren ist erst vor dem Jahre 1701 eingetreten, wo sich beide Teile der Herrschaft und auch der Stadt unter dem Adelsgeschlecht der Grafen von Harrach wiedervereinigten, dessen Angehörigen sich durch eine bewegliche und vorausschauende Wirtschaftspolitik auszeichneten.Die neuen Eigentümer hoben in erster Reihe das hiesige Glashüttenwesen und die Flachsverarbeitung auf das Weltniveau. Aus dem Ausland ließen sie Leinsamen von besserer Qualität einführen und luden hierher auch erfahrene Fachleute aus den fremden Ländern ein, die Einheimische bei der Verarbeitung des Flachses beraten sollten. Die Herren von Harrach ließen zahlreiche Bleichen errichten, die beim Bleichen entstandene Abfallstoffe wurden erfolgreich in der Landwirtschaft als erste künstliche Düngemittel benutzt. Die Blütezeit der Leinenerzeugung fällt in die zweite Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als man in der Stadt feine Batiste, Schleier und andere Gewebe von höchster Qualität webte. Die hiesigen Erzeugnisse erwarben sich einen Ruf weit über die Grenze der österreichischen Monarchie. Die Stadt erzielte hohe Profite vor allem aus dem Handel. Der Reichtum zeigte sich in einer Reihe von Barockstatuen in den Straßen der Stadt, vor allem dann in der monumentalen Barockarchitektur und in der wertvollen Ausstattung der St. Laurentius-Kirche. Aber der Aufschwung im Ausbau der Stadt begleiteten verheerenden Feuersbrünsten, von denen die Stadt in den Jahren 1788, 1803 und 1838 heimgesucht wurde.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte das Entstehen von Spinnereien und Webereien zum Ende der Heimarbeit bei der Flachsverarbeitung, in der Textilproduktion folgte eine rasche Entfaltung der modernen Großunternehmen, wo sich Jilemnice nicht mehr durchzusetzen wusste, und der lebhafte Aufschwung, zu dem es im 18. Jahrhundert kam, ließ allmählich nach. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgte in der Stadt heimisches Unternehmen wieder für neuen Aufschwung. Der Graf Johann Harrach brachte Schier für seine Waldarbeiter im Jahre 1892. Jilemnice wurde zum bedeutendsten Zentrum des Skisports in Böhmen und mit vollem Recht nennt man es "Wiege des böhmischen Skisports".
Die hiesigen Schiläufer wurde hier im Jahre 1894 der Skisportverein „Böhmischer Riesengebirgssportverein Ski“ gegründet. Die vielversprechende Entwicklung der Stadt schritt in der Zeit zwischen beiden Weltkriegen fort, sie wurde erst durch das Münchner Abkommen gebremst, dabei gerieten auch einige rein tschechische Dörfer des ehemaligen Bezirkes Jilemnice in das an Deutschland abgetretenes Gebiet, die Staatsgrenze verlief in der Nähe der Stadt und die ökonomischen Beziehungen und auch der Fremdenverkehr wurden größtenteils lahmgelegt.
Nach dem Krieg kam die Veränderung in der Struktur der Industrie. Textilfabriken wurden teilweise durch den Maschinenbau und durch die Nahrungsmittelindustrie (AG Cutisin, der einzige Hersteller von Kunstdärmen in der Tschechischen Republik) ersetzt.