Žacléø Ringplatz Rychorske namesti - Žacléø Ringplatz Rychorske namesti
Detailkarte
Nördlich von Zacler liegt die Siedlung Bobr, eine früher selbständige Gemeinde. Laut einer amtlichen, vom Besitzerben Christoph von Gendorf verfassten Urkunde, wurde sie am 4. Juli 1565 gegründet. Schon damals befand sich hier an diesem Ort eine Glashütte, die ihren Betrieb erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts einstellte. Die ruhige Gegend hat eher Gebirgsvorlandscharakter. Inmitten der Siedlung befindet sich eine Abzweigung zum touristischen Grenzübergang Bobr-Niedamirów. Hier führte die alte Landesstraße entlang, die noch vor dem 2. Weltkrieg zum Kalktransport von den Kalköfen in Alberice diente. Bis zum Stausee Bukówka in Polen sind es nicht ganz 5 km. Auch hinter dem Grenzübergang geht es auf gut gekennzeichneten Radwanderwegen weiter. Unsere Rundfahrt geht weiter über den wenig befahrenen Asphaltweg durch Bobr zur Verbindungstrasse "Zeleznicni zkratka", auf der man zur Trasse "Cernovodska" gelangt. Die Siedlung Cerna Voda entstand wahrscheinlich auch im 16. Jahrhundert, aber ihre Bebauung erreichte nie solch ein Ausmaß wie die im benachbarten Bobr. Der Abriss der Bauernhöfe nach dem Jahre 1945 verwischte nahezu völlig alle Spuren des ursprünglichen Charakter der Ortschaft.
An der Weggabelung beim Kreuz begeben Sie sich nach links zum Ort Ruzovy paloucek. Unterwegs können sie bei der restaurierten St.Annen-Statue aus dem Jahre 1765 Halt machen. Ein Stück weiter kommen sie en einem dem Schlesischen Erbfolgkrieg gewidmeten Denkmal aus den Jahren
1741-1778 vorbei. Genau an dieser Stelle nahm der Völkerlehrer Johann Amos Comenius (Komensky) am 4. Februar des Jahres 1628 Abschied von seiner Heimat. So viel Zeit wie sie, sich am Panorama des Gebirgszugs Vrani hory zu ergötzen, hatte er wohl kaum. Dieser Ort inspiriert
regelrecht zum Nachsinnen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts schlugen hier mehrfach Heerscharen ihre Lager auf und erschwerten das ohnehin nicht leichte Leben der Einwohner des hiesigen Landstrichs noch. Wenn sie zurückfahren, lohnt es sich, noch einmal am Kreuz bei der Wegkreuzung Halt zu machen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts drehten sich
in seiner Nähe die Flügel einer Windmühle. Die einzige Erinnerung an sie ist der Mühlstein, auf dem das Kreuz heute ruht. Sie begeben sich nun nach links entlang der "Cernovodska". Rechts, auf der "Burg" genannten Anhöhe steht ein alter Kalkbrennofen. Wenn sie sich umwenden, liegt das ganze Revier der Zeche Jan Sverma vor ihnen. Nun
fahren sie auf einem harten Lehmweg zur Siedlung Cerna Voda hinab.
Im Vorgarten des ersten Hauses linkerhand steht ein Kriegerdenkmal aus dem ersten Weltkrieg vom bekannten, aus Kralovec stammenden Bildhauer Emil Schwantner.
Bis nach Kralovec (Königshan) sind es 4 Kilometer bequeme Fahrt. Der Legende nach soll die Ortschaft schon im Jahre 1007 gegründet worden sein, als Albrecht Trautenberk einem gewissen Franzi Hirschberger ein Stück Wald widmete, das "Königshain" genannt wurde, wo dieser dann eine
Siedlung gegründet haben soll. Eine erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1289. Der Ort spielte besonders aufgrund seiner Lage am Grenzübergang zum benachbarten Schlesien (Polen) immer eine besondere
Rolle. Dieser Grenzübergang wurde im Jahre 2000 modernisiert und wimmelt von Touristen.
Unterhalb des Friedhofs von Kralovec führt ein Pfad zur Kirche mit einem Sühnekreuz. Sühnekreuze sind die ältesten Denkwürdigkeiten in diesem Landstrich. Sie stammen aus dem späten Mittelalter. Der Tradition nach mussten die Todeskandidaten vor der Hinrichtung solch ein Kreuz
eigenhändig aus dem Stein hauen. In der Nähe der Kirche an der "Spojka" steht ein kleines Denkmal von Johann Nepomuk. Sie fahren nun zur Hauptstraße, in deren Nähe man die bildhauerische Kunstfertigkeit von Emil Schwantner an einem den Opfern des 1. Weltkriegs gewidmeten Denkmal mit figuraler Ausschmückung bewundern kann.
Nach links würde man nach 1 km zum Grenzübergang Kralove-Lubawka gelangen. Sie fahren jedoch weiter über die Bahnschienen in Richtung Bernartice. Sie kommen an der Ruine eines ehemals schönen Hotels vorbei, in welchem ein Staatsgut nach dem 2. Weltkrieg ein Düngmittellager anlegt hatte. An der Radwanderwegkreuzung "Kralovec, odbocka do Dlouheho udoli" kommen sie auf den befestigten Weg "Lomova", der bis unter das Rabengebirge (Vrani hory) führt. Vor Ihnen ragt der Gipfel des Kralovecky Spicak (880 m ü. M.) auf, eine Aufforderung für jeden Biker und Rekordbrecher.
Nun wird es ernst. Haben sie Top-Form und außerdem genug zu Trinken mit? Im Steinbruch, in dem Ryolith abgebaut wird, können sie zuerst nach rechts die Trasse "Krizova" entlang fahren, die sie bis zur Vrani hory-Traverse und weiter bis zur Wegkreuzung "Uboci Spicaku" bringt. Hier beginnt der westliche Anstieg entlang der Trasse "Vrchova" bis hin zum Verbindungsweg "Kozlikova spojka". Sportler, die entschlossen sind, den Kralovecky Spicak von Osten zu bezwingen, fahren die Trasse "Udolni" bis zur Hütte Kamila weiter. Nun beginnt der steinige Weg anzusteigen. Der erste anspruchsvolle Abschnitt endet im Sattel "U buku". Wenn sie nun nach links weiterfahren würden, würde sie der Kammweg am Gipfel des Kralovecky Spicak vorbei zu den anderen
Nebengipfeln der Vrani hory führen. Lassen sie sich diese Fahrt keinesfalls entgehen. Das heißt aber, noch einmal zum Sattel zurückzukehren. Wer entschlossen war zum Gipfel des Spicaku zu strampeln, ohne vom Rad zu steigen, fährt vom Bergsattel bis zur Abzweigung weiter. Nun haben sie nur noch den Gipfelbereich, die "Kralovec-Spirale" vor sich. Der 900 m lange abschließende Anstieg führt sie in 880 Meter über dem Meeresspiegel hinauf und bietet einen Rundblick wie aus dem Flugzeug. Nun sind sie der "King of Kralovec"!
Die Traverse entlang des Rabengebirges gehört zu den schönsten Wegen der Mikroregion. Sie haben 4 km angenehme Fahrt bis zur sechseckigen Kapelle mit schönen Weitsichten nach Polen, Kralovec, Dvorky, Lampertice, Bernartice und der Schneekoppe im Hintergrund vor sich. Im Frühjahr, wenn die Wiesen gelb von Löwenzahn sind, ist die Schneekoppe immer noch mit Schnee bedeckt.
In der Siedlung Vrchova, am Fuße des Spicak, können sie der
restaurierten Kapelle vom Ende des 18. Jahrhunderts einen Besuch abstatten. Vrchova war einst eine Bergmannssiedlung. Die Männer arbeiteten in den Kohlegruben von Zacler, die frauen auf den umliegenden Feldern und Ställen. Nach dem 2. Weltkrieg lebte hier der Kunstmaler und Naturwissenschaftler Joannes Koehler. Wenn man durch den Ort Vrchova zur Landstraße bis zur Brücke Cerny most fährt, befindet man sich an einem interessanten Ort - der Wasserscheide von Ost- und Nordsee. Der Bach Cerny potok mündet in den Bobr und mit ihm in die Ostsee. Der Bäche Dlouha voda, Lesni potok, Dulni potok aus Lampertice und der Lucni potok münden in die Licna, die in die Upa und
die Upa mündet letztendlich in die Nordsee.
Der Weg unter dem Rabengebirge setzt sich bis Bernartice fort. Unterhalb der sechseckigen Kapelle kommen sie auf ein Asphaltsträßchen, das bis nach Bernartice hinunterführt, nach links geht sie nach Beckov und zur Ansiedlung Rybnicky weiter. Sie befinden sich nun auf einer Hochebene über einem ehemaligen Grubengelände, wo noch in den 50. Jahren des 20. Jahrhunderts Uran gefördert wurde.
Haben sie sich entschlossen, bis nach Rybnicky weiterzufahren? Dann haben sie nicht ganz 11 km angenehmer Fahrt vor sich. Nach 300 m kann man auch nach Beckov hinunterfahren, einer direkt an der polnischen Grenze liegenden Siedlung. In dem Ausläufer, die die Grenze zu Polen im Gebirgszug Dlouha stran bildet, entspringt ein Bach in einer Felsspalte und bildet einen 2,5 m hohen Wasserfall. Die letzten 50 m zum Wasserfall muss man zu Fuß zurücklegen. Die angenehme Erfrischung ist Belohnung genug. In der ehemaligen Feuerwache im Ort befindet sich ein kleines Privatmuseum. Zurück muss man auf gleicher Stecke.
Die große Rundfahrt durch die Mikroregion geht weiter bis zur Siedlung Rybnicky. Die Straße windet sich kurvenreich durch die Halden der ehemaligen Jachymov-Zeche. Vom einstigen Bauern- und Bergmannsdorf sind nur noch ein paar Hütten übrig geblieben.
An der Kreuzung "Hony" kann man auf dem fast verkehrslosen
Asphaltweg "Debrnske" weiter durch die unberührte Landschaft bis zum verschwundenen Ort Debrne fahren, der nach dem 2. Weltkrieg dem Erdboden gleich gemacht wurde. Noch im Jahre 1900 zählte er 85 Häuser mit Schule und Kapelle. Der Ort gehörte zu den ältesten in Nordostböhmen überhaupt. Heute gibt es hier nur noch weite Fluren.
Auf der "Debrnska" fahren sie bis zum Toten See (Mrtve jezero). Von weitem sieht die Wasserfläche ganz romantisch und verlockend aus. Der Schein trügt - es sind Schlämmbecken des nahen Elektrizitätswerks Porici, aus denen der Ascheschlamm dann abgesaugt und zu Bausteinen
verarbeitet wird. Sie biegen auf die Hauptstraße ab und fahren hinunter nach Voletiny. Von da kann man zur Baude Capkova bouda und weiter zur Höhe Zamecky vrch fahren. Nach rechts, auf dem Kamm über der Ortschaft Babi führt sie der Radwanderweg weiter bis zum Stachelberg. Nach Zacler
kehren sie auf der Trasse "Vernerovicka" über Prkenny Dul oder die Haupstraße entlang zurück. Diese große Rundfahrt misst 39 km. Man kann aber auch an einigen Punkten abbiegen und eine kürzere Stecke mit interessanten Stellen zum Innehalten wählen - zum Beispiel über Libec und seine romantischen Auen nach Krenov und von hier nach Zacler oder
Bernartice. Oder man fährt schon an der sechseckigen Kapelle in Richtung Bernartice.
Länge | 39 km | Schwierigkeit | 4 |
Maximal Höhe | 880 m | Technik | 4 |
Minimal Höhe | 580 m | Landschaft | 5 |